Grooven, rocken und gleichzeitig innehalten und zum Nachdenken angeregt werden – geht das? Und wie das geht – mit der aus Würzburg kommenden Band Kleeberg und ihrer EP „Idee 1000“!

Kurz:

Grooven, rocken und gleichzeitig innehalten und zum Nachdenken angeregt werden – geht das? Und wie das geht – mit der aus Würzburg kommenden Band Kleeberg und ihrer EP „Idee 1000“! Benjamin (Gesang, Gitarre), Sebastian (Klavier), Jannis (Bass) und Tobias (Schlagzeug) gelingt der unglaubliche Spagat. Sie legen musikalisch derart los, dass sämtliche Nachbarn, Nebenautos und andere unfreiwillige Mithörer gar nicht anders können, als alles stehen und liegen zu lassen und mitzurocken (bitte aber zumindest den Herd kontrollieren oder auf den Pannenstreifen ausweichen, Safety first!). Und im selben Augenblick transportieren sie Inhalte, die sich jede/r zu Herzen nehmen sollte, die so vehement wichtig sind in Zeiten des Umbruchs und der Krisen allerorten – wie lebt man das Leben, wie kriegt man Theorie und Praxis unter einen Hut, wie ist das mit der Liebe, wovon kann man im Leben lernen, was ist das Wesen der Inspiration und wie ist das mit der deutschen Befindlichkeit im Jahr 2018.
PS: Die EP erscheint auf Konstantin Weckers Label „Sturm & Klang“, und Kenner von Weckers Werk werden vielleicht beim Titel „Niemand kann die Liebe binden“ aufhorchen. Doch weit gefehlt, wer eine simple Coverversion eines Wecker Klassikers erwartet. Kleebergs EP heißt schließlich „Idee 1000“.

Lang:

Musik die nachdenklich macht, über den Alltag, das Leben, Politik – kurzum einfach über alles, was uns in unserem Dasein bewegt und das in einer zugleich vielseitigen, ansprechenden Verpackung gibt es nicht? Das gibt es eben schon, die Losung der Lösung heißt Kleeberg. Die 2011 gegründete Combo, liefert mit ihrem qualitativ hochwertigen, handgemachten Liedermacher/Indierock genau das. Tonal und Textuell unglaublich vielseitig, sprechen die vier Jungs Benjamin Haupt (Gesang, Gitarre), Jannis Reuter (Bass, Gesang), Sebastian Bach (Keys, Gesang) und Tobias März (Drums) Aspekte sowie Situationen an, die einem jeden Einzelnen nur zu gut bekannt sind. Untermalt werden die anspruchsvollen deutschen Texte mit einem Mix aus verschiedensten musikalischen Genres. Auf gefühlvolle Balladen folgen dann schon mal Rocksongs, vom Bo-Diddley-Groove über Salsaeinlagen bis hin zu harten Gitarrenriffs, sind da alle Geschmäcker vertreten. Doch auch Eigenvertonungen von Gedichten Erich Kästners oder Konstantin Weckers zieren das Kleeberger Repertoire.
Da alle, bis auf Benny, aus der Würzburger Region kommen, ergaben sich schon vor der Taufhebung der jetzigen Band musikalische Berührungspunkte. 2011, als es Jannis und Benny in eine WG verschlug, kam schließlich die Initialzündung, die zunächst in Kleeberg & Genossen mündete. Schnell zog man erste Auftritte an Land, bekam die Gelegenheit 2012 bei den großen Festivals der Würzburger Region wie dem Umsonst & Draußen oder dem städtischen Straßen-Musikfest aufzutreten. Dort wurden die Genossen um ihren Kleeberg mit dem zweiten Platz im Stramu-Nachwuchswettbewerb ausgezeichnet, auch von der Jury des Newcomer Contest Bayern sahnte man im selben Jahr einen Sonderpreis ab.
Nach dem Debutalbum „das alles nennt sich leben“ zu dessen Single „Fantasie“ man ebenfalls ein Video gedreht hatte, gelang 2018 mit einem Vertrag beim Label „Sturm und Klang“, das keinem Geringeren als Konstantin Wecker selbst gehört, der große Wurf. Immer noch können Kleebergs Zuhörer zu handgemachter Musik abrocken, bei der sich allerdings stets und vor allem das Zuhören lohnt. Mit dem 2019 veröffentlichten Album „Idee 1000“ kreierte das Quartett die bisherige Spitze seiner Schaffenskraft und bringt in seinen Songs, bei denen ein jeder nur mittanzen – oder zumindest wippen – muss, erneut schonungslos Fragen zu Leben und Dasein auf den Tisch.
Laut-leise-grundehrlich, so soll Kleebergs Musik klingen, da passt es ganz gut, dass Wecker bei seiner Labelfamilie die Bereitschaft zur Revolution voraussetzt. Wer sich „So gut wie noch nie“ zu Gemüte führt, erkennt das durch Kleeberg angesprochene Offensichtliche. Hinterfragen, nicht einfach akzeptieren ist das Geheimnis, geht es Deutschland wirklich so gut wie noch nie oder trügt der schöne Schein? Natürlich kommen aber auch wieder so einige andere nachdenkenswerte Dinge auf die Platte: Eine neue Idee ist manchmal der einzig richtige Weg, der nicht das Ziel sein kann, wenn man nicht weiß, wohin man laufen soll. Liebe lässt sich nicht binden und erzeugt bei allem Reiz auch Narben oder grau und einfach ist jede Theorie, anzupacken gilt es! Keine generelle, sondern viele Botschaften gibt das Quartett seinen Hörern mit auf den Weg – Erleuchtungen sind garantiert!

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Herkunft

  • Gerbrunn, DE seit 2011

Video + Audio

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  • "Theorie, die" auf YouTube
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bandmitglieder

  • Benny // Gesang, Gitarre
  • Jannis // Bass, Gesang
  • Sebbo // Keys, Gesang
  • Tobi // Drums

Pressematerial