Die Sellout Boys machen authentischen Kommerzpunk direkt von der Straße. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, ihr wenig vorhandenes Talent zu bündeln und mit etwas, das sie selber als Musik bezeichnen würden, famous zu werden.
Die Sellout Boys sind, lapidar ausgedrückt, vier sympathische Jungs aus dem Süden, die Instrumente spielen und dazu singen. Und das auch nur mit viel Fantasie.
Denn bezahlte Studiomusiker, Vollplayback und Autotune sind an der Tagesordnung auf ihrem steilen Weg nach oben zum bald erhofften Major Deal. Sportautos, große Häuser, Yachten und Privatjets bezahlen sich schließlich nicht von alleine und auch der edle Champagner macht mehr Spaß, wenn man sich gegenseitig damit überschüttet, anstatt ihn konventionell und in Maßen zu trinken.
Während die bescheidenen Münchner Jungs sich in Gedanken schon auf dem Thron im Musikbiz sehen, sind sie auf Ihrem bisherigen Weg komplett am Boden geblieben - wer sie nicht kennt, würde sie für die netten Jungs von nebenan halten, die auch mal eine Tüte Zucker verleihen oder für einen 5er den Rasen mähen. Einer von Ihnen verteilt sogar Zeitungen.
Musikalisch bewegen sich Luigi, Dave, Levi und Basti größtenteils im seichten Punkrock, der mit ungekonnten Gitarrenriffs und grenzwertigen Zweckreimlyrics glänzt und damit an den Erfolg von Chartstürmern wie Yung Hurn oder Schäfer Heinrich anknüpft.
Die zusammengeschweißte Musikgruppe aus echten Freunden bekommt man ausschließlich im Viererpack. Außer, die Solokarriere verspricht mehr Erfolg.
Aber das ist noch Zukunftsmusik. Jetzt müsst ihr euch erstmal mit ihrer Gegenwartsmusik zufrieden geben. Sorry.