Niemand hat die Absicht Blasmusik zu spielen!“ Klingt im ersten Moment wie ein verzweifelter Schrei beim Frühschoppen in der Provinz. Ein Gedanke der schnell verworfen ist, wenn auf der Bühne drei Bläser begleitet von einer Rockband den Boden unter den Füßen in Euphorie verwandelt. In dieser Weise ist ein Konzert der Brass-Dance-Rock Band Sippel ein riesiger Freudentaumel, der seit vier Jahren auf Festivals und in Clubs zelebriert wird. „Einmal abstampfen und dann ab ins Bett“, wird hier überzeugender vorgelebt als von jeder örtlichen Dorfkapelle.
Niemand hat die Absicht Blasmusik zu spielen! – Dieser paradigmatische Satz fasst das Live-Gefühl, das die Band Sippel zu vermitteln sich auf die Posaunen geschrieben hat, ziemlich gut zusammen.
Wenn jedoch Brass-Musik alleine nicht reicht, dann muss eine E-Gitarre her, die zusammen mit Bass und Dance-Beats eines Schlagzeugs den Sound vorantreibt. Für Palaver ist bei einem Auftritt der Gruppe wenig Zeit. Frei nach dem Motto „Einmal abstampfen und dann ins Bett“, heißt es Energie auf und vor der Bühne zu verbrennen. Dazu serviert die Sängerin eine Portion deutscher Texte, die, sofern noch Luft sein sollte, am besten warm mitgesungen werden sollten.
So schwer es fällt diese Musik in Worthülsen zu pressen, umso mehr lohnt es sich sie in natura zu betrachten.
Seit sich im Oktober 2012 neben der Rockformation ein Haufen Blech, namentlich Trompete, Tuba, Posaune und Tenorhorn zusammenfanden, gibt es Sippel auf regionalen und überregionalen Bühnen zu sehen. So konnten sie 2014 auch bei dem in der Gegend bekannten VR-Band Event die Jury überzeugen und den begehrten ersten Preis gewinnen. 2016 sahnten sie beim 24. Landesrockfestival in Rostock bei starker Konkurrenz den Publikumspreis ab.
Sieben Leute aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit dem nicht ganz so konventionellen Sound.